Julia und Maxi – Erst ein romantisches Verlobungsfoto, aber dann…
Julia (rechts) hatte ihrer Maxi zum Geburtstag ein großes Paarshooting geschenkt. Diese sollte im Oktober 2022 stattfinden. Wir hatten auch bereits die Outfits besprochen. Es sollte ein erotisches Boudoir Paarshooting mit Dessous werden. ein paar normale Sachen waren aber auch dabei.

Dann schrieb mir Julia kurz davor, dass wir den Termin verschieben müssen… Sie würden sich melden, aber gerade passt es nicht.
Ich fragte nicht weiter nach, aber die Formulierung ließ mich das Schlimmste vermuten – eine Trennung. Und so wartete ich.
Ein halbes Jahr später schrieb mir aber Julia erneut, dass sie den Gutschein jetzt gerne einlösen wollen. Auf meine Nachfrage meinte sie, dass es noch andere Outfits werden sollen. Insbesondere ein schönes, mit dem wir auch Verlobungsfotos machen wollen. Über diese Nachricht freute ich mich natürlich umso mehr.
Kurz vor dem Paarshooting hatte ich ein paar Sachen für Shootings bestellt, die extraordinär für Boudoir gedacht waren. Lederhosen, Röcke, Dessous und Negligés… Sachen, die nicht jeder im Schrank hat, aber jeder sexy findet. Sie waren auch dafür offen – was ich auch gut fand, denn bei einem großen Shooting (egal ob Erotik oder normal) lasse ich meiner Kreativität freien Lauf. Dann ist das Shooting erst zu Ende, wenn ICH gesättigt bin.
Witziger Weise wohnten die Beiden bei mir gleich um die Ecke und wie bei jedem Fotoshooting quatschten wir auch ausgiebig.
Natürlich wollte ich gleich wissen, von dem denn der Antrag ausging und Julia antwortete mich leuchtenden Augen “Sie hat mich gefragt”. Und mit Leuchten meine ich auch Leuchten! Das war so richtig emotional.

Mir fiel auch auf, dass sie beide Ringe an der linken Hand trugen – Verlobungsringe halt. Diese waren aber bereits Gold, so dass ich vermutete, dass sie diese auch gleich als Eheringe verwenden wollen. Dem war auch so, wie sie mir dann verrieten, als ich danach fragte.
Julia bekam ein Lederoutfit

Maxi schlüpfte in eine enge Jeans und ein bauchfreies Top. Julia bot ich eine Lederleggings an, die zu meinen letzten Bestellungen gehörte. Um den rockigen Look zu verstärken bekam sie meinen Lederjacke. Ach ja und wie so oft bei mir, bot ich Maxi ein Choker Halsband an. Ohrringe probierten wir zwar auch, aber Maxi hatte lange keine getragen und so waren die Ohrlöcher zugewachsen.
Viele Pärchen sagen mir ja gleich am Anfang, dass es ihr erstes Mal ist und sie sehr gespannt sind – und natürlich auch etwas nervös.
Für mich ist es auch jedes Mal ein erstes Mal. Denn jedes Pärchen ist anders! Vom Aussehen, vom Charakter und von den Outfits. Ich habe zwar einen Plan, aber das meiste entsteht intuitiv und damit auch zum ersten Mal. Und das liebe ich!
Bei Julia und Maxi war es genauso, nur dass Julia meinte, dass es ihr erstes Mal war und Maxi nichts sagte. Als ich dann die erste Pose anleitete, setzte sie Maxi so schnell perfekt um, dass ich dachte, Maxi hat schonmal gemodelt – dem war aber tatsächlich nicht so, wie sie mir auf Nachfrage versicherte. Auch für sie war es das erste Mal. Und so freute ich mich auf viele erste Male und generelle Offenheit.
Julia hielt es nicht lange in der Lederjacke aus. Ihr wurde sehr schnell sehr warm, so dass ich scherzhaft meinte “Woran das wohl liegt…”.
Ja und sie lachte nur und meinte “an Maxi”.

Von der zugewandten Pose wechselten wir zu einer seitlichen, angelehnten Pose. Hier war der Trick, Maxis Bauchmuskeln zu betonen und gleichzeitig ihren Po. Dazu habe ich das Licht so ausgerichtet, dass der Bauch eher im Schatten ist und das Licht eher von der Seite kommt. Die Gesichter sollten natürlich auch zu sehen sein. Merke: Wenn man etwas optisch betonen will, dann beleuchten.

Hier habe ich das Licht dann eher von vorne kommen lassen, damit Julias Leggins schön glänzt. Mit den Händen habe ich probiert, was am Besten aussieht. Das Gesicht zu berühren oder in die Haare zu greifen, ist ein bewährtes Mittel – auch wenn es nach Detailarbeit verlangt, damit es auch auf dem Foto gut aussieht. Aber das zeige ich immer.
Bei mir entstehen ja nicht nur Fotos, sondern meine “Kunden” erleben eine intensive Zeit. Sie erleben, wie Bilder in meinem Kopf entstehen und dann mit der Kamera eingefangen werden. Zwischendurch zeige ich nur besonders gelungene Fotos, so dass sie gar nicht aus dem Erlebnis herausgerissen werden. Dadurch werden sie umso mehr motiviert, wenn ich sie erst mit einer anstrengenden Pose “gequält” habe, sie aber dann das Ergebnis sehen.
“Das denkt man überhaupt nicht. Man fragt sich, das soll gut aussehen??? Und dann sieht man das Ergebnis – wow sehen wir toll aus!!!” – Jep, diese Aussage kommt meistens, wenn ich ihnen dann mal Megafoto zwischendurch zeige.
Maxi darf auch Leder tragen
Schwarze Outfits vor schwarzem Hintergrund sind etwas tricky. Aber ich nutze dazu gerne ein Licht von hinten, um die Konturen zu betonen. Die Kabel und die Lampenstative retuschiere ich dann weg.
Bei der Bestellung war auf eine enge Ledershorts dabei, die Maxi sehr gut stand. Obenrum beließen wir es einfach beim BH.

Jedes Pärchen küsst anders! Aber meistens gefallen mir “kurz davor” Bilder besser. Sie sehen sinnlicher aus. Bei echten Kussfotos muss ich immer Bilderserien machen, bis ich den richtigen Moment treffe. Zungenküsse sind eh verboten nicht so schick auf Fotos.

Bei der Pose musste Julia Maxi stark an sich ziehen und Maxi den Po zur Kamera drehen. Die Shorts beulte am Bund dadurch etwas aus, aber mit Julias Hand konnten wir das verstecken.
Die Beiden genossen die Anspannung auch sichtlich und freuten sich zwischendurch, sich auch mal richtig küssen zu können.
Warum ich das eine Foto schwarz/weiß und das andere bunt bearbeitet habe? Weil mir danach war! Ich weiß, dass viele andere Fotograf*innen einen bestimmten Look haben und diesen auf jedes Bild legen. Ich gehöre nicht dazu. Ich bearbeite jedes Bild nach meinem Geschmack – ich liebe einfach die Abwechslung.
"Weiß haben wir nicht!"
Ich hatte gerade erste meinen Pflanztisch im Jugendstil umgeräumt und im Hintergrund Blümchen aufgestellt. Da fand ich, dass weiße Dessous gut dazu passen würden. Ich fragte also Julia, ob sie sowas haben. War natürlich nicht der Fall (haben die wenigsten), weil sie lieber dunkel tragen. Insbesondere Maxi findet ihre Haut zu blass und weiß würde das ja verstärken. Nun bin ich aber ein Fan von heller Haut (da ich als Nerd selber der blasse Typ bin) und erzählte Julia von meiner Idee. Ihr gefiel die Vorstellung und meinte, dass wir es probieren wollen.
Zum Shooting kamen dann beide sogar mit frisch geshoppter, weißer Lingerie.

Zunächst durfte Julia breitbreinig auf der Bank Platz nehmen und Maxi drauf. Das war etwas knifflig, weil die Oberschenkel leicht quetschten. Also habe ich die Pose solange variiert, bis ich zufrieden war. Die Blümchen im Hintergrund habe ich auch mehrfach umgeräumt, bis sie ins Bild passten. Und auch die Blätter, die im Vordergrund leicht ins Bild rangen sind kein Zufall.

Was nah an der Kamera ist, wirkt größer und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Bei den Beinen von Julia musste ich den Effekt kaschieren. Der Fokus sollte auf die Leidenschaft der Beiden gerichtet werden.
Ich wollte noch etwas mehr den Paparazzi Look und stellte meine Palmen um. Die Hand von Julia, wie sie Maxis Top hochschiebt, sollte aber zu sehen sein.

Ich wollte die Beiden aber noch in einer Standpose fotografieren. Maxi durfte jetzt auch Julias Shirt hochschieben. Dafür bekam sie von Julia den Träger über die Schulter geschoben.

Maxi hatte diesen sehnsüchtigen Blick perfekt drauf, so dass ich für ein Portrait näher ran ging. Zudem wollte ich die Hand von Julia, wie sie den Träger runterstreift, in der Nahaufnahme zeigen.
Schwarze Dessous
Für das nächste Set wechselten wir wieder ins Fotostudio. An dem Tag war es sonnig und so heizte sich auch der Traumgarten ziemlich auf. Im Studio ist es immer kühler und damit macht sich ein Wechsel immer gut.

Wie ich bei meiner Chaiselongue feststellen musste, funktionierten meine gewohnten Posen nicht so gut. Man kann eine Mann-Frau Pose nicht immer auf eine Frau-Frau Pose adaptieren. Ich bin dann auch immer ehrlich und sage, dass ich was anderes probieren muss. Zugegeben, das macht mir auch am meisten Spaß und kommt öfter vor, als man denkt. Jedes Pärchen ist halt individuell und verlangt auch entsprechende Posen.

Zu meinem Glück sind aber meine Pärchen immer experimentierfreudig (schließlich wollen alle besondere Bilder) und machen alles mit. Und wenn mal was nicht klappt, lachen wir drüber und probieren was anderes.
So war es auch bei diesem Set. Maxis Beine mit halterlosen Strümpfen und Strapsen bekleidet verlangen ebenso nach visueller Aufmerksamkeit wie der Body und die Strumpfhose von Maxi. Beide auf der Chaiselongue zu platzieren war eine ziemliche Herausforderung.

Auch wenn es nicht danach aussieht: Die Pose war für Beide anspruchsvoll, weil sie viel Körperspannung abverlangte. Insbesondere beim Kussbild machte sich das an Julias Hals bemerkbar, so dass ich diesen von Maxi verdecken ließ.


Weil die Vorderseite von Maxis Body bei den vorherigen Posen verdeckt war, ließ ich mir diese Pose einfallen.

Männer brauchen sich bei dieser Pose eigentlich nur gechillt hinlegen. Frauen dagegen müssen bei mir immer ins Hohlkreuz gehen, damit es sexy aussieht. Also konnte sich Julia hier auch nicht entspannen sondern musste Maxi quasi entgegenkommen, während diese sich über sie beugte.
Lichtspiele vor der Jalousie

Wie gesagt, war es an dem Tag sehr sonnig, so dass auch durch meine Jalousie viel Licht fiel. Also ideal um stimmungsvolle schwarz/weiß Fotos zu machen. Ich bat Maxi, ein anderes Dessousset anzuziehen und Julia die Strumpfhose aus. Die Lichtsituation war für nackte Haut besser geeignet.

Den Spiegel im Hintergrund positionierte ich zusätzlich, um die Bildkomposition interessanter zu gestalten.
Normalerweise sieht es besser aus, wenn das Bein, welches zur Kamera zeigt, gebeugt wird – hier war es anders rum. Maxi konnte sich so auch besser zu Julia drehen, um in ihre Haare zu greifen.

Bereits bei anderen Posen hatte ich gemerkt, dass Julia gerne bei Maxi an den Po fasst – ok, das ist eigentlich bei jedem Paarshooting so und sorgt immer für Lacher, wenn ich meine: “typisch, immer gleich an den Hintern fassen”
Das Set und die Lichtstimmung lud aber explizit dazu ein, so dass ich Julia die Po-se gönnte.
Alle Dessous von mir
Ich hatte vor kurzem auf dem Flohmarkt einen Sessel im Vintage Stil erhandelt. Dieser war schön groß und passte perfekt in meinem Traumgarten. Nun wollte ich den auch einsetzen. Mir kam die Idee, Maxi einen Lederbody aus meinem Fundus anzubieten und Julia dafür meine rote Corsage. Als I-Tüpfelchen bekamen beide ein Choker Halsband.

Die erste Pose war etwas knifflig, weil ich beide seitlich und sexy zeigen wollte.

Der Stuhl ist so breit, dass Maxi sich auf Julia setzen konnte. Durch die Lehne konnte sie sich hochstemmen, was die Pose fordern macht.

Bei jeder Pose schaue ich auch, wie sie von einem anderen Blickwinkel aussieht. Noch ein paar kleine Änderungen, damit es nicht langweilig wird. Et voila…

Meine Boho Ecke wollte ich in dem Outfit auch noch einsetzen. Die Pose war auch wieder kniffliger und anstrengender für die Beiden. Julia meinte dann, als ich das Bild zeigte: “Wow sehen wir gut aus!”
Beide in Negligés
Als nächstes hatte ich vor, dass beide Negligés tragen (waren auch bei der Bestellung dabei). Julia schwarz, Maxi weiß. Das weiße Negligé war Maxi aber zu groß, so dass sie wieder in ihr eigenes Set schlüpfte. Julia dagegen passte das schwarze Negligé gut. Ich bat sie nur, den Slip auszuziehen, weil der von der Seite blöd aussah.

Vor meinem weißen Paravent mit Fenster lassen sich prima weiche Boudoir Fotos machen. Den Kerzenständer habe ich diesmal extra mit echten Kerzen bestückt. Man muss zwar vorsichtiger sein, wenn man ihn in die Hand nimmt, dafür sehen die Flammen hübscher aus.

Ich bat Julia, Maxis Kinn mit dem Daumen zu streicheln. Diese Geste symbolisiert, dass man küssen will. Maxis Blick ist dabei erwartungsvoll auf Julias Mund gerichtet.

Diese Pose mache ich auch sehr gerne. Dabei sollte Maxi ihre Schultern nach vorne ziehen und sich die Haare über das Gesicht fallen lassen. Julia sollte so tun, als ob sie an Maxis Haaren riecht.
Sinnliche Nebelspiele
Im selben Outfit bot sich auch mein “Film Noire” – Nebeljalousie Set an (sperriger Name, ich weiß 😂). Auf die Idee bin ich durch das Musikvideo Alcohol von Holy Molly gekommen gekommen. Ich mag das immer, wenn ich völlig unerwartet eine Inspiration durch etwas bekomme.

Licht und Nebel sollten genau ausgerichtet sein. Da musste ich mich beeilen, denn die Pose war verständlicher Weise anstrengend.

Als Kontrast habe ich das Bild mal tatsächlich im Film Noire Stil bearbeitet, der ja hauptsächlich aus farblosen bis schwarzweißen Look besteht.
Durch den Monsum
Mein Highlight sind Regenbilder in meinem Dschungel. Dazu müssen zwar meine Pärchen immer leiden, weil das Wasser keine Wohlfühltemperatur hat – das hat ein romantische Wasserfall aber auch nicht. 😉
Die Beiden fanden die Idee aber klasse, als ich ihnen am Tag zuvor von meiner Idee erzählte und steckten sich noch Bikinis ein. Um noch etwas für Glamour zu sorgen, bekam Maxi ein Glitzerhalsband und Julia eine Hüftkette.

Dieses Set habe ich schon mehrfach eingesetzt und verfeinert. Es ist auch für mich als Fotograf schwierig. Inzwischen hat sich aber folgende Vorgehensweise bewährt: Die Pärchen und die Pflanzen werden von mir mit dem Gartenschlauch geduscht. Dann stelle ich meine Nebelmaschine an. Den fallenden Regen füge ich dann später in Photoshop hinzu. Mir ist nämlich wichtiger die Pose und den Bildausschnitt zu kontrollieren, als das Wasser. Auch die Pärchen finden das entspannter.

Mittels Zusatzlicht konnte ich Maxis Bikinihose beleuchten und somit hervorheben, dass sie nass sind. Dadurch dass die Regentropfen auf den Blättern und der Haut zu sehen sind, entsteht die Illusion, dass der Regen echt ist.
Warum ich meine Tricks verrate? Natürlich um allen Pärchen, die sich bislang noch nicht zu einem Paarshooting getraut haben, zu zeigen, wie spaßig und kreativ ein Fotoshooting bei mir ist 😎

Frauen haben so einen “Haar im Gesicht wegwisch” Reflex 😁 Aber manchmal sieht es einfach cool aus, wenn Haare ins Gesicht fallen oder kleben. Ich bitte sie dann immer, nicht dem Reflex zu folgen. Manchmal positioniere ich die Strähnen auch genau so, wie ich sie gerne hätte.

Zu guter Letzt wollte ich unbedingt noch ein Bild in Abendstimmung mit meiner Laterne machen. Die Pose habe ich dann auch noch etwas romantischer gestaltet. Die Beiden waren danach aber auch gesättig und zufrieden.