Liudmila und Johannes – Hochzeit im Rittergut Ermlitz
Get ready
So eine tolle Location, ein aufwendiges Styling und natürlich ein umwerfendes Brautkleid sollte fotografisch festgehalten werden. Ich traf ein, als Liudmila fast mit schminken fertig war. Sie führte mich durch die Räumlichkeit und ich ließ meine Gedanken kreisen.
Beim ersten Bild steht die Braut verträumt im Spitzennegligee vor ihrem Kleid. Ihr Schleier liegt auf der Bank dahinter. Zärtlich streichelt sie ihr traumhaftes Brautkleid und freut sich darauf, ihrer Liebe in wenigen Minuten „Ja“ zu sagen.
Zu einem tollen Styling gehört natürlich auch Schmuck, den wir in einer hübschen Holzschatulle drapiert haben. Die Handhaltung war bewusst so, dass man auch die schönen Nägel sieht.
Wenn es schon so eine tolle Couch gibt, dann muss darauf auch eine romantische und gleichzeitig sexy Pose gemacht werden.
Die Lippen werden nochmal nachgezogen. Ich versuche, die Visagistin, die Braut (ich liebe das sanfte Lächeln) und die Hände in eine runde Bildkomposition zu bringen.
Während dann Liudmila in ihr Kleid stieg, besuchte ich Johannes den Bräutigam. Mit dem Spiegel war es knifflig und bis wir den Hintergrund zu meiner Zufriedenheit aufgeräumt, dauerte ein paar Minuten.
Dann war die Braut fertig und wir machten ein paar hübsche Standbilder. Auch hier wieder mit Spiegel, weil ich das so mag 😁
Der Klassiker: Die Braut vor einem lichtdurchflutetem Fenster. Die Stelle merkte ich mir auch für später für das Brautpaarshooting.
Die Trauung
Ich machte x Fotos. Auch von den Gästen und jeder emotionalen Regung. Diese zeige ich natürlich nicht, sondern beschränke mich auf die wesentlichen vom Brautpaar.
Bei Liudmila und Johannes fand eine freie Trauung im Schlosspark statt. Das Licht fiel durch das Blätterdach, so dass es Lichtflecke gab – aber das war halt so.
Bei einer Trauung bin ich die ganze Zeit aktiv und suche auch Detailaufnahmen, die dem Brautpaar gefallen könnten.
Ich gebe es zu: Das ist mein Endgegner bei der Hochzeitsfotografie! Manche Paare lesen sich ein Gelübde vor und das ist immer so emotional, dass ich selber zu kämpfen habe. Johannes hatte auch so seine Schwierigkeiten 😅
Er hatte aber auch lustige Anekdoten eingebaut, die nicht ganz so auf die Tränendrüse drückten. Liudmila hatte ihr wunderschönes Gelübde übrigens vor Johannes vorgetragen.
Als Fotograf kann ich eine Zeremonie nicht einfach unterbrechen, wenn ich am liebsten was umstellen möchte – hier der Mikrofonständer.
Ja, ich könnte ihn auch rausretuschieren, aber habe ich hier bewusst nicht gemacht – die Bilder sind (bis auf einen kleinen Farblook) unbearbeitet.
Beim Hochzeitskuss darf es bei mir auch gerne eine zweite Runde geben, wenn ich das perfekte Bild noch nicht im Kasten habe. Ganz zum Gefallen der Gäste 😁
Das Brautpaarshooting
Nach den Gratulationen und obligatorischen Gruppenbildern hatten wir eine gute Stunde für die eigentlichen Hochzeitsfotos eingeplant. Ich hatte schon die ganze Zeit im Kopf Ideen gesammelt und war auch bereits auf Locationsuche gegangen, so dass ich gezielt vorgehen konnte.
Wir begannen ganz einfach auf einem Waldweg. Der tiefhängende Baum bot mir die Möglichkeit, die Beiden einzurahmen. Nebeneinanderlaufen, sich anstrahlen und sich dann noch küssen, war eine kleine Gleichgewichtsübung und ziemlich lustig.
Ich hatte mich dann dazu entschlossen, das zweite Bild etwas märchenhafter zu bearbeiten.
Danach machten wir ein paar Porträits, wo die Beiden sich anlachen.
Dann wurde es etwas leidenschaftlicher. Liudmila setzten wir prinzessinnenhaft hin und Johannes durfte der Prinz sein.
Dann ging es weiter ins Schloss. Das hat ein wundervolles, weißes Treppenhaus und weil es an dem Tag super sonnig war, schien auch viel Licht durch die Fenster.
Eine Etage höher nutzte ich das Podest, um eine coole Pose zu machen – diesmal auch mit Blick in die Kamera. Stolz präsentiert Johannes seinen Ehering.
Beim Get Ready hatte ich bereits die Idee im Kopf und nun ging es an die Umsetzung. Zunächst blieb das Fenster aber geschlossen, aber als ich merkte, dass die Gardinen richtig in Bewegung kamen, musste das auch künstlerisch genutzt werden. Ja, das erforderte etwas Geduld, denn bis die Pose, das Kleid, das Licht und die Gardinen perfekt aussehen, dauerte es viele Versuche. Aber es hat sich gelohnt, wie ich finde.
Weg von Romantik – hin zu legere. Bei diesen Fotos war das Licht die größte Schwierigkeit, so dass es technisch aufwendiger für mich wurde. Aber Erfahrung zahlt sich halt aus.
Dieses Bild sollte bewusst lässig und cool aussehen – daher auch die „arroganten“ Gesichtsausdrücke. Das ist so gewollt.
Und dann einmal freudig. Die Beiden hatten mich übrigens „erwählt“, weil ihnen mein Hochzeitsvideo gefallen hat. Sie wollten auch lustige Fotos (die ganz lustigen zeige ich aus Gründen hier aber nicht 😉)
Zur Abwechslung und weil es zur kuschligen Pose besser passte, fragte ich Johannes, ob wir auch Fotos ohne Brille machen können. Klar klein Problem.
Zufälligerweise stand noch Sekt vom Get ready in dem Raum und die Beiden brauchten ein kleines Schlückchen. Aber vorher dachte ich mir: „Hey, lasst uns noch ein Anstoßbild machen.“ Diesmal richtete ich die Pose so aus, dass man Liudmilas Ehering sehen kann.
Danach neigte sich das Shooting dem Ende zu. Aber vorher wollte ich noch etwas vor dem großen Spiegel im Eingangsbereich des Schlosses machen. Ich liebe ja Spiegelbilder 😁
Im Anschluss wurde gefeiert. Für die Bilder auf der Schaukel nutzten wir die letzten Sonnenstrahlen am Abend.
Das krönende Highlight war ein Feuerwerk und ja, solche Fotos sind ultraschwierig einzufangen und man braucht auch eine entsprechende Kamera.
Meine letzte Bildidee war dieses wundervolle Wunderkerzenfoto. Dank einer Erhöhung konnte ich nämlich einen guten Blickwinkel einnehmen und auch die Lichterketten für die Bildkomposition nutzen. Allerdings ist es sehr schwierig hinzubekommen, weil die Wunderkerze nicht ewig brennen und es auch immer etwas dauert, bis alle brennen. Folglich hat man nur wenige Sekunden. Auf jeden fall war es für die Beiden ein schöner Abschluss.