Julia und Christian
Julia hatte sich schon lange ein Paarshooting mit ihrem Freund Christian gewünscht. Eines Tages schrieb sie mir, dass gerade der Mohn so schön blüht und sie sich solche Bilder wünschen würde. Sie hätte auch ein tolles, figurbetontes, rotes Kleid dafür, was super dazu passen würde. Ja, mit figurbetonten Outfits kann man mich ködern 🙂
Und so kam es, dass wir spontan einen Termin in zwei Tagen ausmachten und ich nach Bad Lausik fuhr für ein Mohnfeld Shooting. Dort wohnen sie und dort soll es auch Mohnfelder geben. In Leipzig hätte ich erst länger suchen müssen.
Bei Julia und Christian zu Hause schauten wir nochmal über die Outfits. Julia hatte noch ein kleines, Schwarzes herausgesucht, welches wir mitnahmen.
Auf dem Weg hatte ich bereits einen guten Ort gesehen und mir gemerkt.
Diese erste Location war noch nicht das Feld, sondern eine Seitenstraße davor. An deren Rand blühten auch einige Mohnblumen. Es standen aber auch noch einige Bäume am Rand, die ich als Hintergrund schön fand.
Das hohe Gras war perfekt, um die Beiden „amerikanisch“ in Szene zu setzen.
Amerikanischen Schnitt nennt man es, wenn bei einer Fotografie die Person nur ab dem Knien zeigt. Diesen Schnitt nutze ich am häufigsten.
Der Baum
Die Rinde der Bäume fand ich dermaßen markant und schön, dass ich einen für eine Sitzpose nutzen wollte.
Anekdote: Beim ersten Baum bemerkte Christian plötzlich ein Kribbeln. Ich hatte die Beiden in ein Ameisenhügel gesetzt. Wir bemerkten es aber glücklicher Weise noch rechtzeitig und wechselten den Baum 😀
Achte mal darauf, wie ich den Stamm, den Ast und die Blumen dazu nutzte, um die Beiden optisch einzurahmen. Das ist ein beliebte Stilmittel, um den Blick auf das Motiv zu leiten. Man rahmt das ein, was wichtig ist – auf was der Betrachter seine Aufmerksamkeit richten soll.
Im Mohnfeld
Dann durfte sich Julia endlich ihr rotes Kleid anziehen, was ich einfach nur hinreißend fand. Wir gingen ins Feld hinein und ich überlegte mir für ein Anfang ein paar einfache Posen.
Anspruchsvolle Hebeposen
Damit es mehr Abwechslung gibt, habe ich den Look wieder anders bearbeitet.
Es war ein sehr trüber Tag. Der Horizont war grau, so dass ich die Idee hatte, eine Hebepose mit niedrigen Blickwinkel umzusetzen. Somit würden auch die Mohnblumen besser zur Geltung kommen.
Tricky war etwas das Kleid, weil das immer hochrutschte und Falten am Rücken bildete.
PS: Den Himmel habe ich später bei der Bearbeitung hinzugefügt, weil er im Original einfach nur grau und damit langweilig war.
Das Bild ist der Gegenpol zur Hebepose. Weil ich hier eine Vogelperspektive wollte. Sprich, man sollte im Hintergrund nichts sehen, außer Mohnblumen. Die Frau einfach nur hochheben und sie hält sich fest…so einfach ist es aber leider nicht. Sie musste ins Hohlkreuz gehen, und ihren Kopf nach hinten werfen. Dabei lachen. Hier war schonmal die Schwierigkeit, dass sich ihre Haare in Christian´s Hand verfingen. Sie sollten aber glatt nach unten hängen.
Ihre Beine sollen aufgeschert und ihrer Füße ausgestreckt werden. Jetzt Beide noch schön lachen (nicht so ganz leicht bei der Körperspannung).
Ach ja, das Kleid musste auch noch nachgerichtet werden, damit es schön lag.