Julia und Thomas
Nachdem ich mit Julia zwei Solo Shootings bereits genossen habe, kamen wir auf die Idee, mal ein Pärchenshooting zu probieren.
Wenn man etwas Neues probiert, muss man sich sicher sein, dass im Falle eines Misslingen niemand enttäuscht ist.
Wobei es ein echtes Misslingen bei mir nicht gibt, denn Spaß hat man immer und bislang war auch kein Shooting dabei, wo mir nicht wenigstens ein paar Hammerbilder gelungen sind, auch wenn diese im Vorfeld nicht geplant waren.
Der Weg ist nicht immer das Ziel
Leipzig bietet einige Seen, wo man im Sommer baden kann. Es gibt nur ein Problem: Die Strände und Badestellen sind voll! Also muss man etwas weiter laufen, wenn man eine ruhige Stelle benötigt. Schließlich will man weder neugierige Blicke, noch darauf achten, dass irgendjemand im Hintergrund zu sehen ist.
Wir trafen uns am Cospudener See und liefen erstmal zum See querfeld ein, weil am mit dem Auto nicht so nah heran fahren kann. Als wir ankamen – nun ja – wir fanden keinen freien Platz auf Anhieb. Also liefen wir mit unseren Taschen und Ausrüstung am Ufer lang. Mitten durch einen FKK Abschnitt… 😀
Wenn sich der Fotograf nass macht
Endlich angekommen, ging die Sonne auch schon fast unter. Ich hatte einen Body eingesteckt, den ich gerne mit der Shorts von Julia kombinieren wollte. Dann habe ich die Beiden einfach ins Wasser gesetzt. Jetzt muss man wissen, dass an der Stelle kein weicher Sand ist, sondern Kies. Sprich, Julia musste etwas die Zähne zusammen beißen, weil er an den Beiden doch mit der Zeit weh tat.
Dann habe ich die Beiden machen lassen und bin um sie herum spaziert. Und ja, ich habe mich auch etwas nass gemacht, weil ich musste ja auch noch etwas tiefer hinein, um in Richtung Ufer zu fotografieren.
Ich sagte dann Thomas, dass er sich nach hinten lehnen soll und sich auf den Armen abstützen. Julia sollte auf ihn drauf krabbeln und verführerisch sein.
Mir hat die Pose super gefallen, aber irgendwie war mir danach, sie komplett zu drehen und in Richtung Ufer zu fotografieren. War auf eine Frage des Lichtes und ich mochte die Wellenspiegelungen auf der Haut.
Leidenschaftlich aber anstrengend
Eine sehr leidenschaftliche Pose, allerdings auch anstrengend. Denn der Mann muss die Frau an der Taille festhalten, so dass sie sich komplett fallen lassen kann. Den vorderen Arm habe ich runterhängen lassen, um mehr Körper zu zeigen. Damit entsteht eine Drehung im Rücken. Gepaart mit dem Hohlkreuz, kann man sich gut die Anstrengung vorstellen.
Ein Trick, um noch mehr Dynamik in so einer Pose zu erzeugen: Die Kamera ankippen, so dass der Hintergrund nicht mehr gerade ist. Die damit entstehende Diagonale erzeugt eine besondere Spannung in der Bildkomposition.
Ein Boot wird kommen
Anekdote: Ich sah, wie sich von weitem ein Boot (der Cospudener See verfügt sogar über einen eigenen Jacht Hafen) näherte und dachte, es sieht bestimmt toll aus, wenn ich es in ein Bild einbaue. Allerdings fand ich auch, dass Thomas mit nacktem Oberkörper nicht dazu passen würde. Da er aber kein passendes Oberteil zu Julia´s Kleid dabei hatte, zog ich schnell mein Hemd aus. Es war zwar nicht die optimale Wahl, denn man kombiniert keine verschiedenen Karomuster miteinander – aber aus Mangel an Alternativen habe ich das in Kauf genommen.
PS: Bei dem Bild habe ich etwas geschummelt. Zum einen hatte ich kein perfektes Bild, wo das Boot an der richtigen Stelle war und die Pose passte. Sprich ich habe zwei Bilder zu einem perfekten Bild zusammengesetzt.
Zum anderen war die Sonne hinter den Wolken versteckt, so dass ich diese künstlich eingebaut habe.
Das Schönste Schwerste zum Schluss
Und damit meine ich nicht Julia, sondern die Hebefigur. Die Frau muss nämlich darauf achten, dass ihr Rücken im Hohlkreuz ist, dass ihre Hände nicht die Gesichter verdecken und dass die Füße gestreckt werden.
Bis die Pose sitzt, muss der Mann die ganze Zeit Frau halten. Egal wie leicht die Frau ist, das hält Mann nicht lange durch. Dann muss ich als Fotograf noch die beste Bildkomposition suchen und schauen, dass das Licht passt. Weil es inzwischen viel zu dunkel war, habe ich von vorne etwas aufgehellt.
Was viele bei Gegenlichtaufnahmen gerne falsch machen: Sie hellen zu aggressiv auf. Es ist zwar ein eigener Look, aber ich finde es schöner, wenn es natürlich aussieht und nicht auffällt.
Nachdem die Sonne dann komplett untergegangen war, verabschiedeten wir uns vom Cospudener See und traten den (langen) Rückweg zum Auto an.