Lisa und Chris
Lisa gehörte zu den Mädels, die ich am Anfang meiner Tätigkeiten als Fotograf als Model gewinnen konnte. Damals war sie noch zarte 16 Jahre alt. Ein Jahr später fand noch ein zweites Shooting statt – aber inzwischen sind 6 Jahre vergangen und sie wollte mal wieder schöne Bilder mit mir machen. Ihren Freund brachte sie mit. Ein reines Paarshooting sollte es nicht werden, weil er dafür nicht so der Typ war – war sprachen aber ab, dass ich ihn für ein paar Pärchenbilder hinzuholen könnte. Chris hatte seine Switch mitgebracht und zockte währenddessen Skyrim 😀 Da ich ja auch selber gerne zocke, hatten wir auch schnell ein Gesprächsthema, während sich Lisa immer wieder umzog :-D.
Vor meinem schwarzen Hintergrund machten wir zunächst ein paar Posen mit dem Barstuhl. Lisas lange Haare strahlte ich mit einem Fotoslicht von hinten an.
Bei der Pose durfte es noch etwa mehr Clubatmosphäre dazu kommen, so dass ich meine Nebelmaschine aktivierte.
Lederoutfit
Bei der Outfitsauswahl im Vorfeld fiel auf, dass Lisa ausschließlich schwarze Sachen hatte. Also suchten wir ein paar schöne Kombinationen zusammen. Den Schmuck (das Choker Halsband sowie die Ohrringe) stammten aus meinem Funduns.
Die ersten Paarfotos
Während Chris noch auf der Couch zockte, kam mir die Idee, das Choker Halsband als Themenbild zu nutzen. Ich rief ihn also dazu – und er sprang tatsächlich sofort auf und war zur Stelle 😀
Er sollte den Ring von dem Halsband fassen und mit seinem Gesicht ganz nah an ihres gehen. Lisa sollte nicht ihn, sondern sich an der Wand festhalten und ihn erwartungsvoll anschauen.
Bei dem zweiten Bild durfte Chris noch weiter auf Tuchfühlung gehen. Der Trick bei solchen Posen ist immer, dass der Mann versetzt steht, um die Frau optisch nicht zu verdecken.
Wie blieben an meiner Schattenwand, aber ich stellte meine Bank davor. Darauf durfte sich Lisa zunächst legen. Liegeposen sind echt kompliziert, erst recht, wenn die Liegefläche nicht so groß ist. Ihre Haare drapierte ich so, dass die Enden über die Bank nach vorne fielen.
Danach durfte Lisa sich auf die Bank knien. Die Pose sollte etwas devot aussehen, so dass ich dann auch wieder Chris hinzuholte.
Ich brauchte ihn für die nächsten Fotos allerdings nicht komplett, sondern lediglich seinen Arm. Der wirkte mit seinen martialischen Tätowierungen super geeignet für eine dominante Pose. Er tat sich aber schwer, die Hand anzuspannen, damit es härter aussieht. Er wollte Lisa halt nicht weh tun 🙂
Um zu zeigen, dass die „Gewalt“ gemocht wird, sollte Lisa sein Handgelenk sanft umfassen, damit man sieht, dass der „Zwang“ spielerisch und gewollt ist.
Das Licht musste ich sehr hoch setzen, damit die Schatten unter den Augen nicht zu stark aussehen. Hier ist die Gefahr, dass ansonsten Augenringe entstehen.
Alleine im Traumgarten
Als nächstes folgte das kleine Schwarze. Lisa hatte ein tolles Minikleid dabei und ich hatte mir im Vorfeld überlegt, dass das in den Traumgarten unter meine Laterne passte. Die anderen Outfits waren eher nicht so für den Traumgarten geeignet.
Chris ließen wir für die nächsten Bilder im Studio weiter zocken 😀
Bei der Laterne ist die Körpergröße meiner Models ziemlich entscheidend. Wenn ich viel von der Laterne zeigen will, geht das Model unter und wenn ich das Model mehr zeigen will, muss ich oben die Laterne abschneiden. Ich entschied mich bei Lisa für die zweite Variante, bezog aber den Laternenpfahl in die Posen ein.
Am Ende durfte sie noch auf meiner Dschungelbrücke Platz nehmen.
Paarfotos auf der Chaiselongue
Wieder zurück im Studio sollten natürlich noch Paarfotos mit dem Outfit entstehen. Die Chaiselongue passte am besten, aber die Pose war schwierig. Aber wir haben es hingekommen 🙂
Der Trick mit den Klammern
Lisa hatte noch eine Freddy Jeans dabei (wer sie nicht kennt – das sie die, die den Po besonders betonen). Allerdings mangelte es am Oberteil, so dass ich in meinen Fundus griff und eine rote Korsage hervorholte. Sie harmonierte mit Lisas roten Haaren, so dass sie dafür offen war. Mal was anderes als schwarz 😉
Allerdings war sie für Lisa etwas zu groß. Was machen Fashionfotografen in dem Fall? Sie klammern die Outfits so zusammen, dass sie perfekt passen. Ok, viel bewegen ist damit nicht möglich, aber zum Fotografieren reicht es und man muss die Pose so wählen, dass die Klammern nicht sichtbar sind.
Das Fenster wählte ich wegen den roten Vorhängen als Location für das Outfit und machte wieder erstmal wieder Einzelfotos von Lisa.
Dann durfte Chris wieder dazu kommen. Leider hatte er keine anderen Sachen mitgebracht. Er hat ja auch nicht damit gerechnet, dass ich ihn so oft hinzuhole.
Boudoire aber ohne Lingerie
Kleiner Exkurs:
Als Boudoir bezeichnet man einen Umkleideraum für Frauen. Ein Boudoirshooting assoziiert man daher schnell mit Unterwäsche und Dessous (das französische Wort für Unterwäsche). Lingerie ist dann noch die spezielle Form, wenn es um reizvolle Unterwäsche geht (auch Reizwäsche genannt).
Mit meinem Paravent sorge ich für das Umkleidesetup. Unterwäschebilder wollte Lisa aber nicht machen, so dass wir uns auf ein Outfit bestehend aus Minirock und halterlosen Strümpfen und raffinierten Top einigten.
Zunächst machten wir wieder die Einzelfotos. Da der Minirock auch über einen Spitzensaum verfügte, biss er sich optisch etwas mit den Strümpfen und ich bat Lisa, sie auszuziehen. Insbesondere bei den Sitzposen wirke das deutlich besser.
Mit dem Spiegel hatte ich wieder meine Freude 😀 Ich schob ihn x Mal, bis ich endlich die richtige Position gefunden hatte.
Ich mag bei dem Foto, dass Chris´ Hand auf der einen Seite sehr muskulös aussieht, aber gleichzeitig sehr sanft Lisas Hals streichelt.
Auch das ist ein Posingtrick: Der Mann stellt sich seitlich hinter die Frau. So lassen sich beide „gleichberechtigt“ zeigen. Konkret: Lisa ist ja sehr schlank und Chris deutlich breiter. Damit lässt sich der Unterschied ausgleichen, aber dennoch die jeweiligen körperlichen Vorzüge zeigen.