Lisa und Leon
Das Shooting gehörte mit zu meinen ersten, nachdem ich die Entscheidung getroffen hatte, mich auf Paarshootings zur spezialisieren.
Lisa und ich hatten uns über Instagram kennen gelernt. Sie hatte schon Shootingerfahrung und so vereinbarten wir ein romantisches Thema im Wald. Wir planten elegante und casual Outfits. Wie bei jedem Shooting wird sich mehrfach umgezogen und meine Umkleidekabine ist immer dabei.
Ohne konkrete Vorstellung gingen wir einfach los. Mein Ziel war die Hängebrücke im Rosental (eine inzwischen sehr beliebte Location unter meinen Pärchen ;-)).
Wir kamen an einem Baum mit runterhängenden Ästen vorbei, bei dem von hinten die Sonne durchschien. Ich mochte einfach den Glow Effekt.
Am Anfang hatte sich Lisa einen Dutt gemacht und ich mochte auch sehr die Strähne, dir ihr über die Wange fiel. Allerdings bat ich sie doch ziemlich schnell, ihre Haare zu öffnen, weil ich das schöner fand.
Die wilde Wiese
Wir kamen an einer ungemähten Wiese vorbei, bei welcher das Gras sehr, sehr hoch stand. Das musste ich einfach nutzen. Die Sonne ballerte von der Seite bzw. von hinten und ich drehte ich die Beiden so, dass ich keine fiesen Schatten in die Gesichter bekam. Ich bewegte mich uns sie herum und ging auch ziemlich tief, damit auch das Gras zur Geltung kam.
Lisa sollte ich an Leon´s Hals festhalten und sich in ihn fallen lassen – natürlich schön mit Hohlkreuz.
Ich gebe zu, das Gras ist an der Stelle richtig blöd in den Gesichtern. Aber es was das Bild aus der Reihe, welches die größten Gefühle zeigte.
Zudem war die Pose recht anstrengend, so dass ich mich dann damit zufrieden gab.
Auf dem toten Baum
Ein umgestürzter Baum liegt im See am Ufer, so dass man draufklettern kann. Zunächst setzte ich Lisa und Leon in Richtung Wurzel. Kuschelposen sollten es werden mit dem See im Hintergrund.
Eine meiner Lieblingsposen, die eigentlich jedes Pärchen mag und die auch immer schön ist.
Er umgreift ihre Schultern von hinten und sie hält sich mit beiden Händen an seinem Unterarm fest. Je nach Gesichtsausdruck wirkt die Pose dann verliebt oder leidenschaftlich.
Auf der anderen Seite befanden sich die Äste des Baumes. Sie boten sich mehr für den Hintergrund an. Leon konnte sich auch besser an einem Ast anlehnen.
Der See und die Äste sollten noch mehr zu sehen sein. Außerdem störten mich die Füße von den Beiden. Also die Bildkomposition so gestaltet und der Natur mehr Raum gegeben.
Dirty Dancing
Aus irgendeinen Grund kam mir Dirty Dancing in den Sinn. Die Baumszene gepaart mit der Knieszene. War etwas schwierig umzusetzen, weil der Baumstamm rund ist und die Rinde an den Knien weh tat, aber wir hatten bei der Umsetzung viel Spaß.
Bei Knieposen versetzt man die Knie leicht, so dass sie nicht auf einer Höhe sind. Die Füße legt man auf den Span (normalerweise hält man sich ja mit den Zehen fest, aber für´s Foto sah das nicht gut aus).
Dann stark ins Hohlkreuz gehen und so nah wie möglich an Leon heran.
Hängebrücke im Rosental
Im Rosental befindet sich auch die Hängebrücke, die auch immer stark frequentiert ist. Da muss man öfter Passanten vorbei lassen. Aber das gehört dazu und ist nicht schlimm. Im Gegenteil, man erntet auch immer wieder Komplimente 🙂
Die Brücke ist von Bäumen umgeben. Das bedeutet, je nach Sonneneinstrahlung hat man zufällige Lichtflecken. Die Herausforderung ist es dann für mich, die Lichtflecken nicht auf die Pärchen fallen zu lassen. Das A und O ist es, die Sonne von hinten kommen zu lassen (viele denken, dass die Sonne von vorne kommen muss, aber ein richtiger Fotograf weiß es besser ;-))
Ich probierte verschiedene Standposen aus und wartete auch, bis der Wind Lisa´s Kleid auffächern ließ.
Bei meinen Paarshootings ist es elementar, dass das Pärchen sich auf sich konzentriert. Ob schmachtend, lachend oder mit lasziven Blick – Hauptsache miteinander.
Auf Bank
Dann dachte ich mir: Lasst uns einfach noch etwas rumlaufen und schauen, was sich so anbietet.
Ich fand eine klassische Bank an einem Waldweg. Ok, dann halt ein paar spontane, verliebte Bilder im Sitzen.
Lisa hatte etwas mehr Spieltrieb, Leon ließ es aber einfach geschehen und hatte seinen Spaß.
Meine Aufgabe war eigentlich nur, schöne Blickwinkel aufzunehmen. Die Sonne kam von hinten, so dann sich eine schöne Aura ergab.
Dann wollte ich aber doch noch was leidenschaftliches machen und forderte Leon auf, sich hinter die Bank zu stellen und sich über Lisa zu beugen.
Mit der Hand sollte er ihr Kinn zu sich ziehen und ihren Lippen ganz nah kommen. Lisa durfte dafür ihre Hand in seinen Haaren vergraben.
Dieses „Nicht Küssen dürfen“ finden Pärchen immer besonders aufregend. Man spürt nämlich den Atem des anderen. Und wenn man sich darauf konzentriert, findet sich ein gemeinsamer Rhythmus.
Jedes Pärchen: Auch wenn ich dann die Pose auflöse, ist es wie ein Zwang, sich zu küssen. 😉
Der Waldweg
Leider bot der Wald an der Stelle keine aufregende Stelle mehr. Ich nutzte also das, was da war. Positionierte die Beiden auf dem Weg und lehnte mich in einen Busch. Warum? Um Blätter ins Bild reinragen zu lassen. Eine gute Technik, um Bilder aufzupeppen ist, einen Vordergrund zu nutzen. Damit schafft man Tiefe, was der Räumlichkeit zu Gute kommt.
Mit den Handhaltungen spielten wir etwas. Bei sowas dirigiere ich auch gerne bzw. führe meine Pärchen, indem ich die Hände so lege, wie es gut aussieht. Natürlich frage ich auch immer vorher, ob ich sie anfassen darf, denn Models ungefragt anzufassen, ist ein absolutes NoGo!