Luca und Kurt
Luca schrieb mit mir im Vorfeld und klärte alles per WhatsApp ab. Die Beiden wollten ein Shooting für die Oma machen. Auch der Hund sollte dabei sein. Im Grunde wollten die Beiden nur ein einziges Bild, was sie zu Weihnachten verschenken können. Wenn dann noch Zeit ist, können auch noch Paarbilder gemacht werden.
Als sie dann vor meiner Tür standen, war ich mir doch etwas unsicher: Sind es Geschwister oder ein Pärchen? Eine gewisse Ähnlichkeit war deutlich vorhanden. Naja, ich habe dann einfach gefragt und sie haben mir bestätigt, dass sie das tatsächlich öfter gefragt werden 😀
Hunde sind wie Kinder. Sie haben in der Regel wenig Konzentration und machen nicht immer so mit, wie man es sich als Fotograf wünscht. Natürlich kenne ich den einen oder anderen Trick, aber dennoch muss man mehr Zeit einplanen und zum Schluss hat man mehr Schnappschüsse, als perfekte Fotos (ok, viele Schnappschüsse sind dann trotzdem cool).
Aber Inga war ganz anders. Hat alles brav mitgemacht und von selber in die Kamera geschaut. Und so ging es ruck zuck und das gewünschte Bild war im Kasten. Genug Zeit für Pärchenbilder…
Während bei (ich nenne es mal) Familienbildern alle Personen gut ausgeleuchtet und scharf sein sollten, spielt bei Paarfotos das Licht eine entscheidende Rolle der Dramaturgie. Familienbildern müssen möglichst authentisch sein – Paarfotos gefühlsintensiv und sexy. Das erreicht man mit unterschiedlichen Lichtsetzungen.
An der Stelle war ich übrigens Luca (links im Bild) dankbar, dass er auf seine Brille nicht angewiesen war. Aufmerksame Leser meiner Tagebücher wissen, dass Brillen immer eine zusätzliche Herausforderung sind.
Oftmals arbeitet ich mit nur einer Lichtquelle, die ich solange zurecht rücke, bis die gewünschte Stimmung erzielt ist. Lichtreflexe in den Augen sind mir immer ganz wichtig.
Intimität
Ja, es kommt selten vor, dass meine Pärchen mal in die Kamera gucken. Hier bot es sich an, weil mir der starke Ausdruck so gefiel. Durch die Hand weiß man, dass die Beiden ein Paar sind. Ohne die Hand könnten es auch Gewister sein. Achtet mal auf die Bildlinien! Augen, Nasen und Münder sind genau auf einer Höhe. Das sagt aus: „Wir sind eine Einheit!“
Und dann wollte ich Kussfotos. Mit den Händen war ich mir etwas unsicher, was gut aussehen würde. Aber interessanter Weise funktionierten meine gewohnten Posen genauso wie bei einem hetero Pärchen.
Bei der Halsdrehpose kommen immer die Muskeln heraus. Bei Männern sieht das cool aus. Bei Frauen würde ich hier die Haare zum Verdecken nutzen 😉
Doch noch ne Idee...
Dann waren wir eigentlich fertig. Eigentlich… Denn als die Beiden sich wieder ihre Strickjacken anzogen, kam mir noch ein Kuschelbild in den Sinn. Diesmal aber mit weißem Hintergrund.
Ich bat Kurt, sich hinzusetzen und Luca in den Arm zu nehmen. Es ist zwar ähnlich zu den anderen Fotos, aber durch das andere Outfit und den weißen Hintergrund ist es doch nochmal eine schöne Abwechslung.
Das Shooting dauerte zwar nur eine halbe Stunde und eine Bildbearbeitung war inklusive. Da die Beiden mir aber erlaubten, ihre Bilder zu veröffentlichen (und damit auch dieses Tagebuch ermöglichten), habe ich meine Lieblingsbilder auch noch bearbeitet.