Sarah und Alexander
Wie immer bei einem Paarshooting wollte ich im Vorfeld die Outfits absprechen. Allerdings schickten mir die Beiden nichts und kamen stattdessen mit Überraschungsoutfits an. 🙂 Nachdem wir alles durchgeschaut hatten, entschied ich mich als Anfang für den roten Jumpsuit. Mein Fenster mit den roten Vorhängen bot sich dafür an. Ich hatte glamouröse Bilder im Sinn, also wollte ich auch einen großen Halsschmuck. Der passte auch super zu den goldenen Ohrringen und den Haaren von Sarah.
Wir machten zwar auch Ganzkörperfotos, nur gefielen sie mir nicht so gut, so dass ich mich lieber hier für die Portraits entschied.
Während Alexanders Hand kräftig und bestimmend aussehen sollte, wollte ich von Sarah einen weichen, royalen Ausdruck. Schönes Detail: selbst ihre Fingernägel waren passend lackiert.
Gerade bei solchen schulterfreien Posen lasse ich den Träger vom BH verstecken, weil es so sinnlicher aussieht.
Abendstimmung
Als nächstes entschied ich mich, Sarah ihr schwarzes Kleid anzuziehen. Das war etwas länger, hatte lange Ärmel und einen engen Halskragen. Was ihm meiner Meinung nach fehlte, war eine optische Trennung in der Mitte. Dafür hatte ich einen Hüftgürtel in meinem Fundus, der dazu perfekt passte. Die Bilder habe ich sehr warm bearbeitet, um die Abendstimmung zu simulieren.
Die Beiden hatten das „kurz vor dem Kuss verharren“ schnell drauf, was immer sehr spannend und sinnlich wirkt. Echte Küsse fühlen sich zwar besser an, sehen auf Fotos aber nicht unbedingt schön aus.
Ich frage zwar immer danach, aber eigentlich erlauben mir die Frauen immer, ihre Haare zu richten. Also legte ich Sarahs Haare ihr über die Schulter.
Bei dieser Pose wollte ich Sarah tough und überlegend darstellen. Der Blick wirkte aber eher melancholisch und grüblerisch (wer kennt das nicht). Das wollte ich aber auf gar keinen Fall. Deshalb ließ ich sie die rechte Hand an Alexanders Gesicht legen und die andere an ihr Herz. Das ergibt eine ganz andere Stimmung, die Zusammenhalt ausdrückt.
Sexy und Glamour
Beim Sachen auspacken zeigte mir Sarah auch einen Body. Der war zwar zum Kombinieren mit einer Hose gedacht, aber sie fand es ohne auch ok. Um wieder den Glamourlook zu bekommen, griff ich in meine Schmuckschatulle und reichte ihr mein eng anliegendes Halsband sowie großen Creolen. Im Alltag trägt man ja solchen auffälligen Schuck eher seltener, aber bei einem Fotoshooting (insbesondere bei einem sexy Paarshooting) darf es schon etwas mehr sein 😉
Meine Kamera hat ja automatische Gesichtserkennung für den Fokus… Was ist passiert? Sie hat ständig das Buddatattoo anvisiert, so dass ich manuell auf Sarahs Gesicht scharf stellen musste. 😀
Was ich Alexander auch gleich erklärt habe: Bei so einer Pose spielt seine Hand eine sehr wichtige Rolle. Sie betont das Hohlkreuz und verdeckt gleichzeitig die entstehende Hautfalte. Die ist wirklich immer da (egal wie schlank man ist) und muss kaschiert werden.
Männer brauchen oft nur einen kühlen, aber selbstsicheren Ausdruck. Das ist oft gar nicht so einfach, weil es den Pärchen ungemein Spaß macht und sie am Dauergrinsen sind. Wenn ich ihren dann sage „Nimm mal bitte das Lächeln raus!“, ist das im ersten Moment ungewohnt. Dann zeige ich ihnen ein toll gelungenes Bild und schon haben sie Feuer gefangen und es geht weiter 😉 Ehe man sich versieht sind mehrere Stunden weg…
Deshalb empfehle ich auch bei intensiven Fotowünschen ein Paarshooting ohne Zeitbegrenzung zu buchen 😉
Die Geste mit dem Finger an der Lippe. Sehr verführerisch und sinnlich. Sarahs Haare habe ich wieder über ihre Schultern gelegt, um die schwarze Schulter aufzulockern.
Bei solchen Bildern ist es ganz wichtig, dass die Augen lebendig wirken. Das ist der Fall, wenn es einen Lichtpunkt gibt. Ich schiebe dann immer mein Licht so lange rum, bis ich diesen Punkt sehe. Wohin sie dann genau schauen soll, dirigiere ich mit einem Finger, weil die richtige Richtung elementar ist. Es sieht am schönsten aus, wenn die Regenbogenhaut zu sehen ist und nicht zu viel Augenweiß.
Wir gehen in den Traumgarten
Ok das rote Top stammt von Sarah, der Rest aus meinem Fundus 😀
So richtig fand sich nämlich nichts Passendes, aber wir fanden das Top halt toll. „Damit würde ich sie nicht alleine weggehen lassen!“ war Alexanders Aussage 😀
Den Jeansrock hatte ich meiner Frau stibitzt und auch der Schmuck stammt aus meiner Schatulle (aufmerksame Leser meiner Shooting Tagebücher dürften sie bekannt vorkommen).
Ausnahmsweise durfte sich mal der Mann auf die Schaukel setzen. und ich probierte unterschiedliche Sitzposen und Blickwinkel aus. War nämlich gar nicht so leicht, weil das Steil der Schaukel schnell ungünstig vorm Gesicht hing.
Man beachte, dass Alexander den coolen Blick inzwischen mit Perfektion beherrschte.
Dann Seitenwechsel auf meinen rustikalen Vintagetisch. Um die weibliche Figur zu betonen stelle ich immer den Mann leicht versetzt dahinter.
Die Sitzposition ist nicht unbedingt bequem, weil Frau sich nur leicht auf die Kante setzen darf, damit der Po nicht gequetscht aussieht.
Komplett in Leder
Ok, das Lederoutfit stammt auch aus dem Kleiderschrank meiner Frau 😀
Weil die Beiden Feuer gefangen hatten, wollte ich noch ein paar düstere Bilder machen. Da passten die dunklen Sachen sehr gut.
Meine „Dschungelbrücke“ hat eine passende Sitzhöhe und ist ausreichend stabil.
Das Gute an dem Rock war, dass er vorne einen Reißverschluss hatte – ansonsten wäre diese Sitzpose nicht möglich gewesen 😀
Ganz nebenbei: Ich freue mich immer, wenn ich im Hintergrund meine Pflanzen sehe. Schließlich benötigen sie immer viel Pflege.
Der krönende Abschluss
Weil Sarah auch noch ein tolles Unterwäscheset dabei hatte, was auch als Bikini durchgehen könnte, habe ich noch Nebelbilder vorgeschlagen. Sarahs Haare ich nass gesprüht, weil ich eigentlich noch etwas Regen einbauen wollte. Tatsächlich fand ich dann aber den Nebel hübscher.
Zusätzlich zu dem Nebel habe ich mit einem Blitz noch einen Effekt erzeugt. Nebel und Blitze sind sehr schwer händelbar – in Kombination noch mehr als einzeln. Ich probiere aber immer so lange aus, bis ich schöne Bilder im Kasten habe 😉
Intensive Portraits
Zum Schluss wollte ich dann noch Portraits von den beiden machen. Hier griff ich nochmal die Regenidee auf und sprühte ihre Gesichter nass.
Dieses Bild ist ganz zum Schluss entstanden. Ich mochte, dass Beide sehr intensive Augen haben. Bei Sarah wollte ich Strähnen im Gesicht, so ein bisschen über die Augen hängend. Wir haben länger rumprobiert, bis sie so fielen, bis ich zufrieden war. Der Trick ist nämlich, es zufällig aussehen zu lassen, obwohl Detailarbeit dahinter steckt 😉
Als ich später ihnen die Bilder geschickt hatte, dauerte es nicht lange und Sarah hatte das Bild als ihr neues Profilbild ausgewählt. Sie meinten, dass sich sich instant in das Bild verliebt hatten.