Swetlana und Danny – eine Ausnahmesituation
Weil Swetlana und Danny unsere Freunde sind (mein Einsatz war quasi unser Hochzeitsgeschenk), darf ich auch hier mehr Bilder zeigen als üblich. Vorweg: Sämtliche Fotos (außer die Shootingbilder) sind unbearbeitet.
Vor dieser Hochzeit hatte ich etwas Schiss. Man ist bei Freunden noch angespannter als bei anderen Hochzeitspaaren. Denn man ist selber in einer emotionalen Ausnahmesituation. Nun bin ich jemand, der nahe am Wasser gebaut ist und sowieso schon bei jeder Trauung mit sich zu kämpfen hat – hier war es aber nochmal eine ganz andere Liga.
Das war quasi das erste Bild. Danny wartete vor dem Schloss, dass die Gäste eintreffen.
Swetlana wurde später vorgefahren und wartete darauf, dass alle Gäste drin sind.
Ich gab ihr grünes Licht und sie stieg aus. Der Standesbeamte gab ihr letzte Instruktionen, bevor es losging.
Der Moment vor dem großen Auftritt. Da Swetlana und ich mal gemeinsam Musik gemacht haben, war auch ihr Einlauf präzise durchdacht. Inkl. Lampenfieber 😊
Der Einlauf der Braut ist für mich auch immer gleich zu Beginn die größte Herausforderung, denn ich muss alles einfangen. Ein Gruppenbild, die Emotionen der Braut und die Emotionen des Bräutigams – zumindest bei der Variante, wo die Braut vom Papa (oder in dem Fall vom Bruder) zum Altar gebracht wird. Das stellt eine konzentrationstechnische Höchstleistung dar und man muss die Fotokamera blind und schnell bedienen können.
PS: Die hübsche, weinende Lady in Red ist übrigens meine Frau 😉
Und das ist mein größter Angstmoment… Ein Ehegelübde – denn mehr Gefühle gehen nicht und Weinen empfinde ich als sehr ansteckend. 😅
Emotionale Ausbrüche sind für Fotografen natürlich immer sehr dankbar, auch wenn ich immer ein bissl ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich dann draufhalte. Sorry Peter 😉
Die Besonderheit bei einer Trauung im Schloss Altranstädt ist das Trinken aus einen Doppbelbecher. Was es damit auf sich hat, verrate ich aber nicht. Wer es wissen will: selber mal bei einer Hochzeit dort dabei sein 😉
Danach folgte der Auszug und auch Arbeitskollegen waren eingetroffen, um zu gratulieren. Bilder davon zeige ich aber wie üblich nicht. Ebenso die Gruppenbilder.
Das Shooting
Wir hatten uns im Vorfeld ein paar Locations überlegt, wo die Bilder entstehen sollten. Swetlana Danny wollten zum Wachberg in Rückmarsdorf-Burghausen. Ich schlug allerdings noch den kleinen Teich in der Nähe des Schloss Altranstädt vor.
So ein Kleid verlangt immer Drapierungsaufwand, damit es schön aussieht.
Ein lässiger Sitz und trotzdem Eheringe zeigen: Check
Danach ging es zur zweiten Shooting Location…
Zunächst haben beide in die Kamera geguckt, aber das ist bei meinen emotionalen Bildern immer der falsche Weg. Daher sagte ich beiden, sie sollen einfach nur Spaß miteinander haben. Ich suchte dafür den perfekten Blickwinkel und bemühte mich, die schaukelnde Braut scharf zu fokussieren.
Die Sonne stand so cool, dass ich dieses Bild vom Wachturm aus der Froschperspektive gemacht habe. Hier spielt der Abstand des Brautpaares zum Turm eine große Rolle, damit es nicht unter geht. Dieses Bild war Swetlanas Wahl.
Und das Bild hat mir am Besten gefallen. Hier habe ich auch die Stromleitungen entfernt. Tatsächlich habe ich es bei dem anderen Bild vergessen, aber Swetlana machte es nichts aus. Auch unperfekt kann perfekt sein 😁
Auf zur Feierlocation „Goldener Hirsch“ in Dölzig
Swetlanas und Dannys Wunsch war, dass ich mich diesmal mit Fotografieren zurück halte. Normalerweise streife ich rum und mache viele Schnappschüsse. Diesmal sollte ich mich nur auf das Wesentliche konzentrieren und mitfeiern.
Gruppenbilder zeige ich ja üblicherweise nicht bei meinen Tagebüchern, aber hier ist es natürlich was anderes. 😉
Improvisation ist alles
Wenn ich so fast bis zum Schluss an einer Hochzeit teilnehme, versuche ich auch immer, noch ein besonders schönes Bild einzufangen. Dabei haben sich Wunderkerzen etabliert, die ich immer in meiner Fototasche dabei habe. Diesmal gab es aber ein Problem: Der Saal hatte eine feste DJ Beleuchtung und es wusste niemand vom Personal, wie diese zu bedienen ist. Sie strahlte in sämtlichen Farben, was ich für meine Bildidee aber nicht gebrauchen konnte. Ich hätte eine gelbliche Beleuchtung gebraucht. So habe ich meine ursprüngliche Idee über Bord geworfen. Als dann der DJ zum letzten Lied anstimmte, was nochmal das Hochzeitslied war, dachte ich mir: „Sch… drauf“, rannte zu meiner Fototasche und holte Wunderkerzen. Von den vielen Gästen waren bereits die meisten gegangen und wir waren nur noch der engste Kreis an Familie und Freunden. Weil ich nicht wusste, wie lange das Lied noch laufen würde, sputete ich mich und holte schnell alle herbei und drückte ihnen die Wunderkerzen in die Hand. Kurz überlegte ich, auch wieder meine Gopro aufzusetzen, verzichtete aber – die Zeit saß mir im Nacken. Dann ging alles ganz schnell und Swetlana bekam es nur aus dem Augenwinkel mit, was ich gerade trieb – Danny war so versunken, dass er es erst später realisierte. Jedenfalls sollten die Gäste einen Halbkreis bilden und ich versuchte so viele wie möglich Schnappschüsse zu schießen. Die Bilder, die entstanden sind, sind alles andere als perfekt, aber ich wette, Swetlana und Danny schießen immer wieder die Tränen in die Augen, wenn sie diese Bilder sehen – und bestimmt auch, wenn sie diese Zeilen lesen…
Hab euch lieb 😘