Jenny und Lukas – Fotostudio und Traumgarten
Jenny und Lukas wollten eigentlich bis nächstes Jahr warten… Aber dann kam mein Traumgarten und mein Fotostudio hatte ich auch deutlich umgebaut. Der Reiz des Neuen war also übermächtig und so sahen wir uns doch schneller wieder als gedacht. Zum 3. Mal.
Hier findet ihr die anderen Shootings:
Solo- und Paarshooting
Jenny fragte mich im Vorfeld, ob wir auch ein paar Solobilder machen können. Klar, kein Problem. So machten wir es abwechselnd und Lukas konnte sich zwischendurch ausruhen.
Lederdessous und Chaiselounge
Die Liege, die Lampe und sogar das Fell (kein echtes!) waren neu und so wollte ich alle einsetzen. Jenny´s Lederdessous passten super dazu. Allerdings war die Pose etwas schwierig zu finden. Zunächst tastete ich mich mit einer Halbkörperpose heran. Dazu muss die Frau sich auf die Hüfte legen, damit diese schön rauskommt und auch die Dessous zu sehen sind. Die linke Hand laug auf der Hüfte, um den kritischen Übergang zu kaschieren. Es bleibt nicht aus, dass sich dort an der Stelle eine Hautfalte bildet und so kann man diese vorteilhaft verdecken. Die Höhe des Ellenbogens ist dabei auch entscheidend. Da ist Ausprobieren angesagt.
Dann sollte es eine Ganzkörperpose sein. Ich positioniert Jenny so, dass sie sehr lange Beine Bekommt und trotzdem tolle Kurven hat. Die Schultern ließ ich sie aufdrehen, um das Oberteil besser sehen zu können.
Dann durfte Lukas dazu kommen. Ein passendes Oberteil hatte er nicht – also Oberkörperfrei.
Seine rechte Hand war irgendwie störend, also haben wir sie einfach weggelassen. Die linke Hand durfte auf Jenny´s Hüfte – siehe oben 😉
Ok und dann fiel mir doch noch eine Variante ein, was ich mit Lukas Hand machen kann. Dadurch konnte ich auch gleich noch seinen Arm betonen.
Leider habe ich zu spät auf seine Füße geachtet. Es fiel mir erst bei der nächsten Pose auf, dass Socken nicht so ganz passen…
Leidenschaft auf dem Hocker
Zu meinen Neuanschaffungen gehörte auch ein stylischer Retrohocker sowie Kerzen und Pflanzenständer. Zunächst sollten wieder Einzelbilder von Jenny entstehen, aber da Lukas schon mal da saß, kam mir die Idee, ihn im Hintergrund als Storyelement einzubinden. Zudem ist Jenny nur auf der rechten Seite tätowiert. Diese wollte ich in Szene setzen.
Die Hockerhöhe, die Fußstellung, die Handhaltung, der Blick … für das Bild habe ich auf sehr viele Details geachtet. Und ja, auch die Kerzenausrichtung ist bewusst. Was ich damit sagen will: Ich liebe Details 😀
Die “Hand in die Haare” Pose mag ich eigentlich nicht so sehr. Ich finde sie zu abgedroschen. Wenn ich sie doch mal benutze, achte ich darauf, dass die Haare zusammen geruschelt werden, um mehr Volumen zu erzeugen.
Dann sollte Lukas zu seiner Jenny kommen und sie verführen. Aber nicht sanft, sondern fordernd. Weil viele Männer das nicht im Blut haben, erkläre ich ihnen das natürlich. Jede Frau freut sich dann über die neue Facette 😉
Weil das Detail fast untergeht, dass der Slip über einen Reißverschluss verfügt, dachte ich mir, dass es ein sexy Bodypart Bild ergibt. Und ja, auch hier war Detailarbeit nötig, damit die Spitze schön fiel.
Umziehen!
Jenny hatte auch hübsche Bodys und damit sollten die nächsten Bilder entstehen. Zunächst ging es auf mein neues (Kunst)fell. Die Pose verlangte einiges an Körperspannung.
Bei dem Regal durfte Lukas wieder dazu kommen. Mit den Kerzen tüftelte ich, bis ich mit jeder einzelnen zufrieden war und stellte mehrfach um.
Die romantische Ecke
Die Temperaturen hatten im November abgenommen und einigen Pflanzen gefiel das ganz und gar nicht. Also baute ich in meine weiße Raumecke einen Pflanzenständer, um ihnen ein Winterquartier zu geben. Die Wände fand ich langweilig, so dass ich auch meine Paravents aufstellte und – für der Kitschigen Kick 😉 – Lichterketten anbrachte.
Bei der ersten Pose durfte Jenny mit der Monstera spielen. Die andere Hand in Halshöhe an eine Strebe nehmen und den Po leicht zur Kamera drehen.
Den Body musste ich auch von vorne zeigen. Mit überkreuzten Beinen lässt sich eine schöne Sanduhrfigur zaubern.
Lukas durfte wieder dazu kommen. Es war gar nicht so einfach, die Pflanzen nah genug heranzustellen, damit sie schön ins Bild passten. Ich probierte mit den Blickwinkeln herum und nutzte mein Weitwinkelobjektiv, um möglichst viel drauf zu bekommen.
Wechsel in den Traumgarten
Ziemlich schnell, als mein Traumgarten stand, merkte ich, dass ich mit den Wänden unzufrieden war. Also überlegte ich mir, wie ich sie passend verkleiden könnte. Nach langem Suchen fand ich die Weidenzäune. Diese haben den Vorteil, dass sie nicht komplett blickdicht sind, sondern Licht durchlässig. Das kann man nutzen! Ich installierte von hinten einen Blitz, der praktisch die Sonne simulierte. Mit verschiedener Intensität gab es verschiedene Looks, die ich dann in der Bearbeitung noch mit verschiedenen Farben betont habe.
Der Blitz war sehr stark eingestellt und sorgte dafür, dass Jenny von hinten quasi vom Licht umflutet wird.
Der Blitz war eher gering einstellt, so dass lediglich der Weidenzaun sich besser hervorhob.
Und hier war er wieder sehr stark eingestellt und erzeugte diese Aura. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass zu dem Bild ein kühler Farblook besser passt. Schwarz/Weiß wäre auch gegangen (SW geht eigentlich immer – damit kann man nichts falsch machen), aber ich hatte einfach Lust auf was anderes.
Die weiße Bank
Diese Pose war extrem schwierig. Jenny musste ihre Beine stark anwinkeln und sich über Lukas Bein legen. Lukas wiederum wusste sich stark zu ihr runterbeugen, um sie küssen zu können. Zusätzlich musste er Jenny festhalten. Ja ich habe länger getüftelt, aber wenn ich einmal ein Bild im Kopf habe, will ich es auch unbedingt umsetzen – außer ich stelle fest, dass es mir absolut nicht gelingen will – aber das war hier nicht der Fall.
Zwischendurch – Romantik!
Ok, zwischendurch ein paar süße, romantische Bildchen 😉 Zufällig blühte sogar ein Röschen, was super zu Jenny´s Kleid passte. Und Lukas durfte endlich auch mal was anziehen.
Eine einfache Pose? Mitnichten! Jenny durfte nicht bequem sitzen, sondern musste sehr weit nach vorne rutschen, damit der Oberschenkel nicht eindrückt. Dann die Füße überkreuzt und die Hände. Damit entsteht eine sehr süße Pose. Also das komplette Gegenteil zu den restlichen Bildern – ich liebe Abwechslung 😉
Lukas freute sich, denn jetzt durften sie auch mal Lachbilder machen. Diese Handhaltung ergab sich tatsächlich zufällig, als sich eine witzige Situation ergab. Ich rief schnell “Stopp!”, wie ich es gerne mache, wenn sich etwas unvorhergesehenes ergibt. Dann feilte ich noch etwas an den den Händen und an den Blickrichtungen. Et voila!
Wie im Dschungel
Als Jenny zum Shooting kam, hatte sie noch ein Unterhemd an. Ich hatte einen sexy Einfall, was ich damit anstellen kann. Ich stellte meine Goldfruchtpalme auf und Jenny dahinter. Die Palme drehte ich so, dass ihre Wedel gut ins Bild passten. Ich wollte eine Lücke schaffen, durch die Jenny hindurchgucken konnte.
Weil die Ganzkörperaufnahmen doch sinnlicher waren, entschied ich mich auch für eine bzw. mehrere Farbgebungen. Lukas durfte wieder sein Hemd ausziehen 😀
Auch wenn er es vorhatte. Lukas durfte Jenny nicht an den Hinter fassen 😉
Bei den Bildern hatte ich wieder meine Mühe mit meinen Pflanzen. Sie sollten unauffällig die Bildkomposition bereichern.
Fast vergessen…
Eigentlich hatte ich das Shooting bereits beendet, da fiel mir ein, dass Jenny ja noch ein Outfit dabei hatte. Eine Lederhose und einen roten BH. Das musste noch sein, auch wenn die Beiden schon ziemlich geschafft waren. Mir gelingt es doch immer wieder, nochmal zu motivieren 😀
Wenn Leder und ein schicker BD aufeinander treffen, gehe ich gerne an meine Schattenwand. Diese lässt sehr hartes Licht und damit auch sehr starke Schatten zu. Das bedeutet auch, dass man aufpassen muss, dass es vorteilhaft aussieht.
Letzte Worte
Jenny war es übrigens, die mich davon überzeugt hat, die Shooting Tagebücher weiterzuschreiben. Ich hatte sie eine gewisse Zeit vernachlässigt und nur die Bilder veröffentlicht. Aber sie meinte, dass gerade die Tagebücher etwa ganz besonderes sind – etwas, was kein anderer Fotograf macht. Es ist für die Pärchen ein ganz intensives Gefühl, nochmal das Shooting aus der anderen Perspektive zu erleben. Das haben mir inzwischen auch viele andere Pärchen bestätigt, so dass ich das Schreiben wieder aufgenommen habe (natürlich nur, wenn die Bilder veröffentlicht werden dürfen).