Franzi und Martin

Zum ersten Mal mit Video

Bei dem Pärchenshooting von Franzi und Martin habe ich zum ersten Mal eine Action Cam mir auf den Kopf geschnallt und mitgefilmt, wie ich sie anleite und fotografiere. Das ergibt eine neue, spannende „Mittendrin“ Perspektive. Dass so ein Shooting lustig und entspannt ist, bekommt man dadurch live mit.

Ein versteckter Ort an der Pleiße

Am Simsonplatz vor dem Verwaltungsgericht in Leipzig fließt die Pleiße entlang. Sie wurde als Fluss tiefergelegt, aber man gelangt frei heran. Ich führte Franzi und Martin auf den Steg.

Dort begannen wir mit unserem Shooting. Es hat etwas wildromantisches. Mit der Actioncam auf dem Kopf nahm ich auf, wie ich die Beiden anleite und Fotos mache.

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Wände bieten sich für den Anfang immer an, weil sie etwas zum Anlehnen bieten. Das sorgt für immer für Sicherheit, insbesondere, wenn man noch unsicher ist und nicht so richtig weiß, was einem erwartet ;-).
Wenn die Frau sich mit den Rücken anlehnt, dann darf sie mit dem Po nur ganz leicht die Wand berühren, weil er ansonsten eingedrückt wird. Und natürlich ins Hohlkreuz gehen, um einen schönen Rücken zu bekommen.
Männer dürfen sich dagegen richtig anlehnen, um standhaft zu wirken. Die Frau kann sich dann (wieder mit Hohlkreuz) an ihn schmiegen.

Die Sonne im Hintergrund

Mein nächstes Ziel war ein Springbrunnen. Auf dem Weg dahin schien die Sonne aber so schön von hinten, dass ich die Bank für einen kleinen Zwischenstopp nutzte. War nicht geplant, aber spontan macht immer Spaß. Die Jeans von Franzi hatte große Löcher, die bei der Sitzpose aber tatsächlich Probleme machten.

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Spiegelungen

Bei dem Springbrunnen habe ich die Wassertropfen und die Spiegelung auf dem Rand in das Bild eingearbeitet. Es bietet eine wundervolle, romantische Komposition. Bei der Verschlusszeit der Kamera muss bei Wasser experimentiert werden. Damit lässt sich nämlich die Länge der Wassertropfen beeinflussen. Gleichzeitig muss man aber darauf achten, dass nicht zufällig ein Wassertropfen genau vor den Gesichtern ist.

Dann habe ich die Pose gedreht, um den Springbrunnen im Hintergrund zu haben. Ich habe drauf geachtet, dass man von Franzi nicht den Slip sehen konnte. Ihre Hände habe ich sie über den Knie kreuzen lassen, weil sie aus der Perspektive sehr lang gewirkt hätten. Die Wassertropfen vom Springbrunnen kann man übrigens nicht sehen, weil die Sonne hindurch scheint und sie nicht angestrahlt werden und damit auch nicht reflektieren können.

In einer Stadt bei einem Streetshooting gibt es immer viele Möglichkeiten. Reflektionen sind nur eine davon.
Aber man muss auch mit Passanten leben und auch damit, angehupt zu werden. Das ist aber immer lustig.
Hier haben wir auf dem Leipziger Ring geshootet. Wenn ich meinen Kopf mal drehe, sieht man auch das Neue Rathaus, was auf den Grundmauern der Pleiseburg errichtet wurde.

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Bei den Videos sieht man auch immer wieder, dass ich einen Blitz eingesetzt habe. Das hing mit meiner damaligen Technik zusammen. Seit 2000 (das Shooting war 2019) mache ich das nicht mehr, weil meine aktuelle Kamera einen höheren Dynamikumfang bietet.

Ich wollte tatsächlich auch noch die Reflektion in der Scheibe einfangen. Die sollte aber auch schön aussehen. Deswegen hat Franzi ihren Kopf zur Seite gedreht – damit man das Gesicht in der Spiegelung sehen kann.

Geländer, Glaswand und warme Sonne

Dann gingen wir in Richtung Citytunnel. Wir befanden und zeitlich in der Goldenen Stunde und die Sonne leuchtete perfekt im schönen Orange. Deshalb habe ich etwas improvisiert und sie verschieden einzufangen.

Einmal auf einem Geländer, wo die Autos im Hintergrund vorbei fuhren. Einmal einfach nur im Stehen mit dem Neuen Rathaus im Hintergrund und einmal vor dem Eingang zum City Tunnel. Die angestrahlten Glassteine sahen einfach schön aus.

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Bei der Geländerszene habe ich ganz viele Bilder gemacht. Die Autos mussten einfach passen. Dazu die sexy Pose und der Sonnenuntergang in Einklang gebracht werden.

Die City Tunnel Station

Die Beiden einfach nur auf die Stufen stellen, fand ich etwas zu langweilig und unkreativ. Zudem wollte ich ja möglichst viel von der Station zeigen. Also bat ich Franzi, sich auf das Steingeländer zu setzen, so dass sich Martin davor stellen konnte. Dann wartete ich, bis ein Zug auf dem rechten Gleis einfuhr. Selbst die Deckenlampen richtete ich optisch so aus, dass Franzis Kopf genau dazwischen liegt. Ja, hinter so einem Bild stecken oftmals viele detailreiche Überlegungen

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Treppenstufen sind immer schön, wenn man rückwärtige Kuschelbilder machen will. Also wo der eine hinter dem anderen sitzt. Wenn die Frau davor sitzt, kann sie sich nach hinten anlehnen. Wenn der Mann vorne sitzt, kann die Frau sich nach vorne über seine Schulter hängen. Hier hatte ich mich dazu entschlossen, dass Franzi vorne sitzt. So war dann auch ein „geführter Kuss“ möglich. Darunter verstehe ich, wenn man das Gesicht des anderen zu sich zieht.

Martin trägt an seinem rechten Handgelenk ein Armband. Seine Uhr hatte ich ihn gebeten, abzunehmen (siehe erste Location). Hätte er jetzt die Uhr noch dran, würde man unwillkürlich darauf schauen, wie spät es war.
Ich möchte auf meinen Bildern aber verhindern, dass etwas von den Emotionen ablenkt und daher bitte ich immer darum, Uhren abzumachen. Schöner Schmuck kann aber dran bleiben (Festivalbändchen finde ich aber furchtbar ;-))

Wie man in dem Video bereits sehen konnte, habe ich auch die Rolltreppe für Fotos genutzt. Dafür durften Franzi und Martin mehrfach hoch und runterfahren und ich habe versucht, den richtigen Moment abzupassen. Zwischendurch habe ich ihnen gesagt, wie sie sich hinstellen sollen.

Die berühmte letzte Szene

Es kommt bei mir sehr häufig vor, dass ich zwar ein Shooting beendet habe, mir dann aber aus dem Nichts noch spontan eine Idee kommt – die ich dann natürlich noch umsetzen muss.
Inzwischen befanden wir uns kurz vor der blauen Stunde Das ist der Zeitraum, wenn die Sonne bereits am Horizon verschwunden ist und nur noch Restlicht vorhanden ist. Das Licht lässt stark nach und wandelt sich von orange nach blau.

Die Idee kam mir, als wir zu unseren Autos zurück liefen. An einer Kreuzung hatte sich eine große Pfütze gebildet, in welcher sich der Rest vom goldenen Himmel spiegelte und durch die Bäume schien. Also nutzte ich die Bordsteinkante, um noch ein paar Sitzposen von den Beiden zu machen mit der Pfütze im Hintergrund. Parkende Autos habe ich bewusst aus den Bildern rausgelassen, weil sie den romantischen Charakter gestört hätten. (hatte es versucht, mich dann aber dagegen entschieden)