Voller Aufregung: „Willst du mich heiraten?“
Marcel hatte mir seiner Freundin Julia Urlaub am Geiseltalsee geplant. Dort wollte er ihr auch einen Heiratsantrag machen – aber er hatte noch keine so richtige Idee, so dass er googelte und mein „Heiratsantrag Shooting“ fand. Das habe ich extra als Paarshooting getarnt, so dass erst ganz normal Fotos gemacht werden und dann zum krönenden Abschluss der Antrag erfolgt. Das Ganze wird von mir detailliert geplant, so dass nichts schief gehen kann und das Erlebnis einmalig ist.
Damit die zukünftige Verlobte das Versteck des Rings nicht sieht, überlegte ich mir, ihn in den Pflanztopf meiner Palme zu legen. Den Ort fotografierte ich, bevor die Beiden eintrafen und schickte Marcel das Foto – nur blöd dass er vor unserem Termin so aufgeregt war, dass er schlicht nicht mehr auf sein Handy geschaut hatte 😅
Da die Beiden im Urlaub waren, konnten sie natürlich nicht auf einen ganzen Kleiderschrank zurück greifen, aber dennoch hatten sie hübsche Outfits dabei.
Julia wollte eine Bluse über ihr Shirt tragen, wegen kaschieren. Damit hätte sie aber auch die Figur von Julia zerstörte, daher fragte ich einfach, ob wir sie vorne zusammenknoten wollen. Sah viel besser und sexier aus!
Danach durfte sich Marcel an die Wand anlehnen und Julia sich an ihn anschmiegen. Ich zeigte ihm, wohin er seine Hände nehmen soll, damit er seine Julia unten richtig an sich heranziehen kann. Julia ihre Hände waren an Marcels Kopf.
Marcel hatte eine Lederjacke dabei und fand es grandios, als ich meine Frauenlederjacke vom Kleiderständer nahm und sie Julia reichte. Sie sah toll damit aus. Um das Rockige du betonen, bat ich sie, ihre Haare auf die rechte Seite über den Scheitel zu nehmen. Ein beliebter Trick, den ich immer sehr gerne anwende. Damit wirken sie immer voluminöser und sinnlicher.
Dennoch durfte Marcel den dominanten Part übernehmen und ihr Gesicht greifen, während sie sich an seinem Handgelenk festhält.
Auch ein sinnliches Element: Die Lederjacke über eine Schulter streifen. Im Video kann man sehen, wie ich das Kleiderbügelbändchen (heißt das so? 🤔) zu spät gesehen habe. Auf den Fotos habe ich es wegretuschiert.
Hier fand ich Julias Lächeln so süß und auch den Glanz in ihren Augen – dabei ahnte sie noch nicht im geringsten, was noch kommen sollte…
Die folgenden beiden Bilder sollten zum Verschenken sein. Nicht sinnlich sondern kuschlig.
Im Traumgarten
Es wurde ernster! Der Traumgarten stand auf dem Programm und Julia sollte in ihr Kleid schlüpfen, während Marcel auf Hose und Hemd wechselte. Also ein schönes, mediterranes Urlaubsoutfit. Das erste Bild sollte wieder zum Verschenken gedacht sein, beim zweiten durfte Julia etwas dominanter sein und Marcel küssen.
Der Heiratsantrag
Und dann kam der aufregende Teil. Der Heiratsantrag sollte auf meiner Schaukel stattfinden. Marcel wollte Julia zwar aufstehen lassen, aber die Schaukel war das Schlüsselelement, wo Marcel wusste: Jetzt danach!
Die Schaukel hatte ich aber bewusst noch nicht aufgehangen, damit es ungeplant aussieht. Ich hängte sie also auf und richtete die Pose ein, dass Marcel sich dahinter stellen sollte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits längst die Schatulle mit Verlobungsring in dem Pflanztopf versteckt.
Nur dann war ich komplett irritiert, denn Marcel tat nichts und schaute mich nur fragend an. Ich versuchte ihm Zeichen zu geben, dass er den Antrag jetzt machen sollte, aber er schaute fragend zurück. Da begriff ich, dass er den Ring nicht gefunden hat.
Nach kurzem „Schauspielern“ – ich tat so, als suchte ich nach einer Fotoidee – zeigte ich Marcel mit einem Fingerzeig den Ort, wo der Ring lag. Das musste aber so geschehen, dass Julia das nicht auch sieht. War etwas kompliziert und löste auch bei mir Nervosität aus 😂
Dann aber reagierte Marcel und führte seinen Heiratsantrag durch. Ich schaltete meine Kamera in den Lautlosmodus, damit das Klacken nicht stört und fotografierte so schnell ich konnte. Diese Fotos unterscheiden sich deutlich von den anderen, weil sie nicht inszeniert sind, sondern einfach echt und authentisch. Deshalb habe ich auch darauf verzichtet, sie nachzubearbeiten. Sie sind so, wie sie sind.
Eine Sektflasche mit Gläsern versteckte ich auch noch, weil sich Marcel gewünscht hat, nach dem hoffentlich erfolgreichen Antrag, anstoßen zu können. Ich war auch so clever, die gekühlte Sektflasche in einen Thermobehälter zu tun – schließlich ist es im Traumgarten ziemlich warm und der Antrag sollte ja erst zum Schluss geschehen.
Das Shooting war zu Ende und wir gingen ins Studio zurück. Überglücklich nahm Marcel seine Lisa mit den Worten „Meine Verlobte!“ in den Arm und wir gingen nach vorne. Ich glaube, sie haben nicht mitbekommen, wie ich diesen herzallerliebsten Schnappschuss gemacht habe 😁